Ministerialer Besuch in Heidelberg

Enterra engagiert sich zunehmend auch im außereuropäischen Sektor. Eine Woche lang hatte nun Enterra gemeinsam mit der F+U Unternehmensgruppe Besuch aus Uganda. John C. Alintuma Nsambu, Minister of State Ministry of Information and Communication Technology führte hier Gespräche darüber, wie man Know-how im Bereich "E-Learning und Kommunikations- und Informationstechnologien" transportieren kann.

Und dabei, so Wolfgang Laier, Geschäftsführer der mit F+U in enger Kooperation arbeitenden Firma Enterra GmbH, kam den "Information and Communication Technologies" (ICTs) in strategischen Überlegungen eine instrumentelle Funktion zu. "Die Gespräche und Überlegungen mit Vertretern der Bildungseinrichtung F+U und Enterra wollen", so der Minister, „als Ausgangspunkt zur Entwicklung einer Strategie im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie verstanden werden“, wobei gleichzeitig der Anspruch bestehe, die Thematik systematisch weiterzuentwickeln, die Erfahrungen auszuwerten und am internationalen Politikdialog teilzunehmen. In diesem Sinne seien die hier in Heidelberg geknüpften Beziehungen als die erste Etappe innerhalb eines Prozesses zu verstehen, der künftig systematisch initiiert werde.

In Uganda stehen der Ausbreitung des Internet, das vielfach als Synonym für ICTs gebraucht wird, vier wesentliche Hindernisse entgegen: nicht ausreichende Telekommunikationsverbindungen, im Vergleich zu den Einkommen viel zu teure bis unerschwingliche Computer, es ist weiterhin das insgesamt niedrige Bildungsniveau und es sind die vergleichsweise höheren Kosten für Internet-Dienste.

So sind es natürlich die besser Gebildeten (und besser Verdienenden) in den Städten und nicht die Subsistenzbauern ohne Schulbildung in entlegenen Dörfern, die in erster Linie Nutzen aus den neuen Technologien ziehen. Diese bieten Möglichkeiten, aber sie sind nicht automatisch Demokratisierungspotenziale oder Werkzeuge zur Armutsbekämpfung. Sie müssen erst zu solchen gemacht werden, was eine Zusammenarbeit von Staat, Wirtschaft und ziviler Gesellschaft, sowie Entwicklungsorganisationen erfordert. Uganda muss, wie auch andere Länder, Prioritäten festlegen und Strategien ausarbeiten, auf welche Weise die ICTs am besten den Entwicklungsprozess des Landes unterstützen können.

In diese Diskussion hat sich die F+U (dafür zuständig: Jim-Mpungu Godfrey) nun eingeschaltet, um künftig eine unterstützende Rolle übernehmen zu können. Es sei keine Utopie, zu meinen - so der Minister - dass in spätestens drei Jahren jeder der 150.000 Studenten (die sich auf 17 Universitäten verteilen), ein Latop haben werde. Microsoft und Intel seien sponsorisch aufgetreten, so koste ein solches Gerät statt 800 lediglich 300 Dollar. Und das könne sich jeder Student auch leisten.

Diese Zeichen der Zeit hat Uganda erkannt. Und Microsoft den neuen Markt auch … Schließlich werden neue Informationstechnologien in Zukunft nicht nur die Industriegesellschaften in Informationsgesellschaften transformieren, sondern die globale Entwicklung nachhaltig beeinflussen. Soll das Informations- und Wohlstandsgefälle zwischen Nord und Süd nicht noch größer werden, müssen Entwicklungsländer wie Uganda "andocken". Infrastrukturpolitik, Zugang zu ICTs sowie soziale und kulturelle Implikationen neuer Informationstechnologien werden auch für die Entwicklungsgesellschaften im Süden sowie für entwicklungspolitische Strategien von entscheidender Bedeutung sein.

Der Minister sprach vom sprichwörtlich gewordenen "rostigen Traktor", der zum Symbol verfehlter Infrastrukturpolitik nicht nur in Uganda geworden ist; dies Symbol steht dafür, dass die Lieferung moderner Technologien die Probleme nicht löst.

Den Fehler erkannt, die Gefahr gebannt? Diesen Fehler jedenfalls, lediglich Technologie zu liefern, will Minister John C. Alintum Nsambu in enger Zusammenarbeit mit der F+U und der kooperierenden Enterra vermeiden, indem nämlich statt Technik Qualifikation und Beratung, kreative Ideen, Perspektiven und Strategien geliefert werden.

Wissen (und das Wissen darum, dass dem so ist) gilt als die zentrale Wirtschaftsressource des 21. Jahrhunderts; dass das so ist, gelte als gute Nachricht – die für diesmal aus der Wissenschaftsstadt Heidelberg kommt …

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